Bericht einer Familie, März 2018
Wir lebten bis Anfang der 2000er in Südostasien, wo wir als Missionare arbeiteten. Bis zu unserer Rückkehr nach Deutschland haben wir unseren Sohn mit dem Material der Deutschen Fernschule unterrichtet. Die Fernschullehrerin unseres Sohnes hat ihn ganz ausgezeichnet betreut. Mein Mann und ich haben den Unterricht mit der Fernschule sehr positiv erlebt und die Deutsche Fernschule in den folgenden Jahren gerne unter unseren Kollegen und Freunden, die ins Ausland gingen, weiterempfohlen.
Unsere Erfahrungen mit dem Fernunterricht
Mein Mann lebte schon seit einigen Jahren in Südostasien. Drei seiner vier ältesten Kinder arbeiteten ebenfalls mit dem Material der Deutschen Fernschule. Mein Mann kannte den Fernunterricht also bereits. Durch seine positiven Äußerungen wurde ich gut auf den Fernunterricht vorbereitet.
Konkrete Vorstellungen hatte ich allerdings nicht. Ich konnte mir das ganz praktisch und dann doch nicht so richtig vorstellen. In unserem Einsatzland habe ich mit Kollegen gesprochen. Eine Kollegin hat mehrere Kinder per Fernunterrichtsmaterial unterrichtet. Sie hat mir ganz praktisch gezeigt, wie alles funktioniert und mir so meine Sorgen genommen. Ein Lob meiner Kollegin ist mir in Erinnerung geblieben. Sie betonte, dass die Deutsche Fernschule Kinder sehr früh zum eigenständigen Lernen erzieht. Dadurch konnte sie sich als Mutter sehr früh Freiräume erarbeiten.
So habe ich es auch selbst erlebt. Als das erste Materialpaket ankam, nahm es mir alle letzten Bedenken. Zum Auspacken haben wir unseren Sohn dazugeholt. Es war wirklich ein tolles Erlebnis und total spannend zu sehen, was alles in dem Paket war. Es hat Vorfreude auf den Unterricht bereitet. Es war ja wirklich alles dabei, was wir brauchten. Ich war wirklich begeistert von dem, was gekommen ist. Die Anleitung für mich als Mutter war sehr gut. Dadurch, dass alles sehr gut erklärt war, hat es mir die letzten Ängste und Unsicherheiten genommen.
Erinnerungen aus unserem Schulalltag
Unser Sohn hat in der ersten Klasse per Fernunterricht gelernt. Das gemeinsame Lernen mit dem Fernunterrichtsmaterial habe ich positiv erlebt. Ich glaube, mein Sohn auch. Ich kann mich nicht an Konfliktsituationen erinnern. Auch Frau Gruhler, unsere Fernschullehrerin, hat mich ermutigt, auf die Situation vor Ort flexibel zu reagieren. In der Regel haben wir den Unterricht morgens gemacht. Wir hatten einen separaten Büroraum, in dem mein Mann und ich gearbeitet haben. Während des Unterrichts hat unser Sohn an meinem Schreibtisch gearbeitet. Der Fernunterricht hat uns viele Freiräume ermöglicht, so konnten wir den Unterricht z. B. auch jederzeit auf den Nachmittag verlegen.
Wir haben nie ein Resümee mit unserem Sohn gezogen. Er war aber immer freudig dabei.
Frau Gruhler hat sich immer viel Mühe mit den Briefen gegeben. Sie hat sie zum Beispiel immer mit kleinen Stickern verziert. Sie hat das immer sehr nett gemacht und ihn viel gelobt. Wir haben versucht, die Beziehung zu ihr fröhlich zu gestalten.
Unsere Rückkehr nach Deutschland
Nach dem ersten Schuljahr waren wir zum Heimataufenthalt in Deutschland. Kurz vorher hatten wir eine Krisensituation in unserem Einsatzgebiet. Daher konnte ich unseren Sohn in den letzten drei Monaten nicht mehr unterrichten. Trotzdem wurde er in Deutschland normal eingeschult und hat keinen Rückstand erlebt. Unser Sohn hatte eine gute Grundschulzeit.
Erst nachdem er auf das Gymnasium gewechselt hatte, veränderte er sich und konnte sich kaum mehr konzentrieren. Ein Spezialist sagte uns, dass er noch nicht in Deutschland angekommen sei. Da wir eigentlich geplant hatten, wieder zurück nach Südostasien zu gehen, hatten wir vor unserer Rückkehr keinen richtigen Abschied gehabt. Es konnte ja keiner erwarten, dass wir nicht mehr zurückkehren würden. Das hat unseren Sohn sehr mitgenommen.
Nach seiner Schulzeit hat unser Sohn eine Ausbildung gemacht und ist auch heute noch in dem Beruf tätig. Mein Eindruck ist, dass es durchaus möglich ist, dass er irgendwann wieder ins Ausland geht.
Das möchte ich Eltern mitgeben, die sich auf ihre Rückkehr in die Heimat vorbereiten:
Wenn Familien wissen, wohin sie zurückkommen, empfehle ich, früh Kontakt zu dortigen Lehrern aufzunehmen.
Die Situation, aus der wir kamen, war sehr schwer. Unser Sohn hat das sehr bewusst miterlebt. Drei Wochen nach seiner Einschulung hatten wir einen Termin mit der Lehrerin. Wir nahmen Bilder von unserer Heimat in Südostasien mit. Sie fragte: „Für diese Bilder sind Sie doch sicher irgendwo hingefahren?“ „Nein, das war direkt bei unserem Haus.“ – „Dann stimmt das ja doch alles, was Ihr Sohn uns erzählt hat. Er erzählte immer von seinem Zuhause in Südostasien.“