Ich sehe nun, dass es sich gelohnt hat

Deutsche FernschuleErfahrungsberichte

Unsere Familie lebt seit 20 Jahren in Nepal. Unsere vier Kinder David, Tom, Katie und Sam sind hier aufgewachsen. Mein Mann ist aus England und ich bin aus Österreich.

Mein Mann und ich versuchten unsere Kindern von klein auf bilingual auf Englisch und Deutsch zu erziehen. Mit nur einem Kind ging das sehr gut, auch noch mit zwei Kindern aber dann nahm langsam Englisch "überhand."

Nach dem Schuleintritt unserer ersten Kinder in eine englische "Mini-Schule" oder "Tutorialgroup" wurde Englisch immer präsenter. Unsere Kinder spielten in Englisch und hatten auch nur englischsparchige oder nepalesisch sprechende Freunde. Ich versuchte mit deutschen Filmen und einer deutschen Gute-Nacht-Geschichte am Abend noch etwas auszugleichen, aber es war nicht einfach.

Die Kinder hatten wenig Motivation Deutsch zu sprechen und zu lernen. Umso wichtiger war es für uns, ein gutes strukturiertes deutsches Schulprogramm zu haben, dass gut aufgebaut und super erklärt ist und auch für mich als Mutter nicht viel Vorbereitung benötigt.

Anfangs machten wir noch den vollen Deutschkurs, aber nachdem die englische Schule immer mehr Zeit in Anspruch nahm, oft bis zu 7.5 Stunden/Tag, war es uns in den letzten Jahren nur mehr möglich den Deutsch Basiskurs zu machen. Meistens können wir ein oder zwei Deutschstunden während der Schulzeit einfügen, oder manchmal ist auch eine Unterrichtsstunde am späten Nachmittag zuhause möglich. Das funktionierte meist recht gut, aber oft müssen wir trotzdem noch eine Stunde am Wochenende einschieben um die Woche abzuschliessen, wenn andere Kinder oder Freunde im Freien spielten. Das erfordert extra Motivation und Disziplin.

Am Freitagabend versuchen wir als Familie regelmäßig einen deutschsprachigen Film zu schauen. Manchmal ist es gar nicht so leicht gute Filme zu finden, die für unsere Kinder altersmässig passen, aber wir schlagen uns durch 😉 .

Da unsere Kinder wirklich hier in Asien aufgewachsen sind [unser Großer ist nun 18] bzw. aufwachsen [unser Jüngster ist 8], ist es für uns auch sehr wertvoll, über die verschiedenen Bräuche und Feste in Deutschland/Österreich zu lernen. Ja sogar die Jahreszeiten sind hier in Asien so anders! Eines unserer Kinder musste einmal Wörter, die ihr zum "Winter" einfallen, aufschreiben. Sie schrieb "Sonnenblumen, Salat, Erdbeeren...". Das sind für uns "Winterworte" 😉 .

Wir sind wirklich sehr dankbar für den Deutschkurs der Fernschule und sind sehr dankbar, dass es nun die Option des Basis-Deutsch gibt.

Unser "Großer" geht im Sommer nach Deutschland um dort eine Weiterbildung zu machen. Er meinte vor Kurzem: "Es war oft schwer Mama, Deutsch zu lernen und extra Hausaufgaben zu haben, aber ich sehe nun, dass es sich gelohnt hat. Ich habe nun auch die Option in deutschen Ländern zu studieren. Danke."

Es ist wirklich kein leichter Weg Kinder zweisprachig zu erziehen, kostet Zeit, erfordert viel Motivation und Disziplin, aber es lohnt sich!

-  Sandra Chinnery, im Mai 2020