„… Jeden Tag beschäftigen wir uns mit je zwei Lektionen Deutsch und Mathematik und einer Lektion Sachkunde. Letzteres sagt E. am meisten zu. Vor allem dann, wenn wir Popcorn machen. Weniger gelungen war dann allerdings mein Versuch, dieses zu salzen. Leider fiel der Deckel des Salzstreuers ab und der gesamte Inhalt entleerte sich über dem Popcorn.Bei anderer Gelegenheit hatte ich die Idee, E. zu zeigen, wie schnell aus Kresse Samen grüne Sprossen wachsen. Doch leider vergass ich den Versuch komplett und fand das Gefäss erst drei Monate später zufällig beim Putzen wieder. Von Sprossen natürlich keine Spur.
Kürzlich haben E. und ich das Thema ‘Eis’ im Unterricht durchgenommen. Auf der Weltkarte schauten wir den Nord- und den Südpol an. E. war ganz verwirrt und sagte: ‘Aber diese beiden Orte sind doch gar nicht zusammen! Wie kann es bei beiden so kalt sein?; Kaum hatte ich ihm erklärt, wie die Sonneneinstrahlung funktioniert, hatte er schon die zweite Frage parat. ‘Papa hat gesagt, dass es Leute gibt, die schlafen, wenn wir wach sind. Das glaube ich nicht. Salomé, das ist doch nicht wahr, oder?’
Solche Momente mit meinem Schüler berühren mein Herz, und ich merke, wie sehr ich das Unterrichten mag.“Salomé Zollinger, März 2016
Salomé Zollinger machte ab September 2015 ein Freiwilliges Soziales Jahr im Tschad. Sie war Lernhelferin für Fernschüler und begleitete den Unterricht der ersten Klasse (Deutsch, Mathematik und Sachkunde).
Die Aussagen sind einem Interview mit der Zürcher Unterländer Zeitung entnommen.